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Eindrücke aus dem Unterricht

Zentrale Information für die ganze Stufe, dann Gruppenarbeit und individuelle Förderung – das ist grob gesagt das Konzept.  Hier eine Bilderreihe dazu

Was macht man nur mit diesem Kind?

Ein zierlicher Sechsjähriger erklärt mir, dass das binäre Zahlensystem die Basis 2 und das Dezimalsystem die Basis 10 habe. Zum Spaß rechnet er eine im binären Alphabet geschriebene Botschaft in beiden Systemen aus und kichert über meine Frage, ob er nun gerade rechne oder eine neue Botschaft schreibe. Er hat den Grundschulstoff in allen Fächern hinter sich gelassen und geht in die Schule, um Freunde zu treffen. Nicht immer rettet das über die sinnlose Unterrichtszeit, so dass das Leiden an der Irrelevanz von Schule immer wieder belastet.

Deutschland hat kein Angebot für dieses Kind. Die Empfehlung des befragten Schuljuristen: Das Kind regulär in die erste oder zweite Klasse einzuschulen und zu warten, was geschieht … Es könne dann der Schulpsychologische Dienst mit der Aufgabe befasst werden, das sei der rechtlich vorgesehene Weg. Der Vorschlag führte nicht zur Entlastung der ratlosen Eltern.

Schließlich haben sich Fachleute aus dem Kultusministerium, dem Staatlichen Schulamt Frankfurt und dem Institut für Leistungsentwicklung (IGL) zusammengesetzt und nach einer Lösung gesucht. Ein oder mehrere Sabbath-Jahre, die mit außercurricularer Arbeit verbracht werden, ohne dass der Junge in den Jahrgangsstufen vorrückt? In ein Gymnasium einschulen, so dass er mit pubertierenden Jugendlichen gemeinsam arbeitet?

Ein Unterricht, der für ihn passt, war nicht im Angebot. Immerhin durfte er in eine weiterführende Schule eintreten …